Blog Nach den enormen Marktverwerfungen verbessert sich der Ausblick für Anleihen wieder Der Anstieg der Renditen, den wir seit Jahresanfang sehen konnten, macht den Anleihenmarkt wieder werthaltiger – insbesondere dann, wenn eine Rezession wahrscheinlicher wird. Gleichwohl bleibt ungewiss, wann sich die Marktdynamik drehen könnte.
In Zeiten akuter Volatilität ist es hilfreich, einen langfristigen Blick auf die Finanzmärkte zu werfen – nicht nur, um die jüngsten Schwankungen in einen Kontext zu stellen, sondern auch, um sich auf das vorzubereiten, was vor uns liegen könnte. Die jüngsten Ausschläge bei Konjunkturdaten, Geldpolitik und den Finanzmärkten im Allgemeinen haben Größenordnungen erreicht, die seit Jahrzehnten nicht mehr zu beobachten waren. Die Inflation, gemessen am Verbraucherpreisindex (CPI), erreichte diesen Monat ein 40-Jahres-Hoch von 8,6 Prozent. Die Federal Reserve reagierte mit der kräftigsten Zinserhöhung seit 1994. Der durchschnittliche 30-jährige Hypothekensatz stieg laut Freddie Mac auf den höchsten Stand seit 2008. Das war auf Wochenbasis das größte Plus seit 1987. Wichtige Aktienindizes sind in einen Bärenmarkt übergegangen und haben gegenüber den jüngsten Höchstständen um mehr als 20 Prozent verloren, während Anleihen den mit Abstand schlechtesten Jahresstart erwischt haben, seit solche Daten überhaupt erhoben werden. Anleger bekommen die Verluste schmerzlich vor Augen geführt. Davor sind derzeit selbst die am stärksten diversifizierten Portfolios nicht gefeit. Und niemand kann garantieren, dass ein Ende dieser Verlustserie in Sicht ist. Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass die aktuell hohen Verluste – wie schon bei früheren steilen Abwärtsbewegungen – die Bewertungen auf Niveaus zurücksetzen, die für Anleger attraktiv sein können, sofern diese langfristig orientiert sind. Zudem ergeben sich zusätzliche potenzielle Vorteile durch bessere Diversifizierung. Basierend auf den jüngsten Frühindikatoren für die Konjunktur glauben wir, dass der Investment-Ausblick positiver geworden ist, insbesondere für Anleihen. Die Fed geht gegen die hohe Inflation vor – das hat einen Preis Finanzanlagen und die gesamte Wirtschaft geraten unter Druck, wenn die Fed die Finanzierungsbedingungen in ihrem immer intensiver geführten Kampf gegen die Inflation verschlechtert. Auch die Verbraucher spüren die Auswirkungen einer höheren Inflation. Den Zahlen des Handelsministeriums zufolge gingen die Umsätze im Einzelhandel im Mai um 0,3 Prozent zurück. Und die Universität von Michigan hat gemessen, dass das Verbrauchervertrauen im Mai auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen gefallen ist. Der starke Anstieg der Hypothekenzinsen hat dazu geführt, dass sich der Markt für Bestands-Wohnimmobilien und Neubauten bereits abzukühlen beginnt. Infolgedessen scheint die Wahrscheinlichkeit einer Rezession zu steigen. Am 16. Juni zeigte das GDPNow-Tool der Federal Reserve Bank of Atlanta, dass die US-Wirtschaft im zweiten Quartal 2022 nicht mehr gewachsen ist. Und diese aktuell spürbare Abkühlung dürfte noch nicht einmal das ganze Ausmaß der Wachstumsverlangsamung zeigen, weil eine Verschlechterung der Finanzierungsbedingungen immer erst mit einiger Zeitverzögerung wirksam wird. Anleihen performen in der Regel gut in Rezessionsphasen. Und wenn es der Fed gelingt, die Inflation zu drücken, dann könnte das ein noch günstigeres Umfeld für festverzinsliche Anlagen schaffen. Eine der besten Kennzahlen für künftige Erträge von Anleihen ist die Startrendite. Der Anstieg der Renditen seit Jahresbeginn 2022 – die Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen ist von 1,63 auf aktuell 3,25 Prozent geklettert – hat den auf dem Markt befindlichen Anleihen beispiellose Kursverluste beschert (siehe Abbildung 1). Das hat jedoch auch eine bessere Ausgangsposition für Neuanlagen geschaffen mit Blick auf potenzielle Erträge und die Optionen zur Diversifizierung – beide Punkte sprechen für das Halten von Anleihen. Die Renditen von US-Staatsanleihen sind teilweise als Reaktion auf die erwarteten Zinserhöhungen der Fed gestiegen. Als die Fed den Leitzins am 15. Juni um 75 Basispunkte erhöhte, passten die Gouverneure der Fed auch ihre Median-Prognosen für diesen Zinssatz auf etwa 3,8 Prozent im kommenden Jahr an. Gleichzeitig stellte Fed-Präsident Jerome Powell fest, dass der langfristige neutrale Zinssatz – auch bekannt als R-Star, bei dem die Geldpolitik die Wirtschaft im Gleichgewicht hält – nach Schätzungen der Fed mit einer Bandbreite um zweieinhalb Prozent immer noch relativ niedrig sei, was mit den Ansichten von PIMCO übereinstimmt. Das deutet darauf hin, dass die Fed einen restriktiven Kurs fahren wird im aktuellen Zyklus von Zinserhöhungen. Die Prognosen legen den Schluss nahe, dass der Leitzins über den neutralen Satz steigen muss – auch um den Preis einer Wachstumsverlangsamung. Im Jahr 1994, als die Fed die Zinsen zum letzten Mal auf einen Schlag um 75 Basispunkte erhöht hatte, bekämpfte sie Inflationssorgen, die dann nie vollständig eintraten. Anschließend ging die Fed dazu über, die Leitzinsen zunächst langsamer und dann erst schneller anzuheben. Die Anleihenrenditen hatten ihr Hoch bereits vor der letzten Zinserhöhung erreicht. Dieses Mal erhöht die Fed den Leitzins gleich von Anfang an aggressiver. Das vergrößert die Wahrscheinlichkeit, dass die Anleihenrenditen an ihrem Höhepunkt sein werden, lange bevor die Fed ihr endgültiges Leitzinsziel erreicht hat. With the U.S. 10-year yield at about 3.25%, Treasuries could provide positive real yields – in a comparably safe and liquid asset – if you believe the Fed can get inflation back down even close to its target level. There are relatively defensive areas of fixed income markets that are now offering more attractive yields than we have seen in some time. That has helped increase both potential income and the margin for error for investors. Recent months have been cause for anxiety in all corners of financial markets, with many cross-currents for investors to figure out, including persistent inflation and geopolitical tensions. Uncertainties linger over when market momentum might eventually turn. In der langen Geschichte der Finanzmärkte gab es immer wieder Verlustphasen, die ähnlich schmerzhaft waren wie diejenige, die Anleger dieses Jahr erleben. Wie schon in der Vergangenheit können solche Rückgänge die Bewertungen „einnorden“ und so die Voraussetzungen für wieder bessere Zeiten schaffen. Marc P. Seidner ist CIO für nicht klassische Strategien.
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