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Eine starke Interessenvertretung: Das „Wir“-Gefühl

Zur Feier des „Pride“-Monats teilen vier Führungskräfte von PIMCO ihre Ansichten zu Inklusion und Vielfalt am Arbeitsplatz sowie zur Bedeutung einer sichtbaren Interessenvertretung.

Der Juni ist in vielen Ländern als „Pride“-Monat bekannt und anerkannt. Um diesen Anlass angemessen zu würdigen, teilen vier Mitglieder der Employee Resource Groups (ERG) von PIMCO aus der ganzen Welt ihre Sichtweise zur Bedeutung von Inklusion am Arbeitsplatz und sichtbarer Interessenvertretung. Diese von Mitarbeitern geführten Gruppen verfolgen das Ziel, eine vielfältige, integrative und gerechte Unternehmenskultur zu fördern.

Ivan Anderson
SVP, Corporate Strategy Manager
Mitglied von PIMCO PRIDE und PIMCO Black, Newport Beach

Wie sieht sichtbare Interessenvertretung aus? Und warum ist sie wichtig?

Sichtbare Interessenvertretung ist die bewusste Entscheidung, meine Identität als schwuler schwarzer Mann authentisch auszuleben. Es ist das permanente Bestreben, gesehen, gehört und verstanden zu werden.

Der US-Schriftsteller Armistead Maupin schrieb einmal: „Die Welt ändert sich in direktem Verhältnis zur Anzahl der Menschen, die bereit sind, ehrlich mit ihrem Leben umzugehen.“ Für mich fasst dieses Zitat die Bedeutung der sichtbaren Interessenvertretung auf zwei Arten zusammen: Erstens: Menschen, die ähnlich sind, finden so Gemeinschaft. Das Gefühl, „Außenseiter“ oder „anders“ zu sein, ist weniger präsent. (Ich kann gar nicht genug betonen, wie sehr es mir bei meinem Coming-out geholfen hat, in meinen frühen Zwanzigern Menschen aus der LGBT-Community zu sehen, die ganz offen auf den Straßen von New York City unterwegs waren.) Zweitens: Sichtbare Interessenvertretung schafft Möglichkeiten, Verbündete für kollektives Handeln zu finden. Verbündete können sich nicht für Themen einsetzen, von denen sie nicht wissen, dass es sie überhaupt gibt. Und sichtbare Interessenvertretung beleuchtet Bedürfnisse, die sonst unsichtbar und unverändert bleiben würden.

Welche Verantwortung geht damit einher, ein sichtbares Vorbild für eine unterrepräsentierte Gruppe zu sein?

Um ein sichtbares Vorbild zu sein, braucht es drei Voraussetzungen: Authentizität, Risikobereitschaft und Beziehungsarbeit.

Authentizität stellt sich dann ein, wenn ich anerkenne, dass meine Existenz in den verschiedenen Diasporas von „Mann“, „schwarzer Mann“, „schwuler Mann“ und „schwuler schwarzer Mann“ nuanciert und komplex ist. Risikobereitschaft geht mit der Entscheidung einher, diese Erfahrungen und Perspektiven mit anderen zu teilen. Und zwar auch dann, wenn es sich um mitunter unangenehme Gespräche mit jemandem handelt, der vorgefasste Meinungen und Vorurteile über Sie hatte. Oder der Sie jetzt – nachdem Sie ihn „aufgeklärt“ haben – möglicherweise anders sieht als zuvor. Beziehungsarbeit, der Aufbau von Beziehungen, ist der entscheidende letzte Schritt. Menschen suchen ja oft nach Ähnlichkeiten, wenn sie Beziehungen aufbauen. Daher ist es mir wichtig, Gemeinsamkeiten in meinen Interaktionen zu finden, ohne meine Identität dabei aufzugeben oder zu verleugnen. Auf diese Weise kann ich nicht nur persönlich und beruflich etwas bewirken. Es schafft auch Chancen, Verbündete zu finden und mit ihnen zusammenzuarbeiten. Gemeinsam können wir so dazu beitragen, den Weg für die nächste Generation von Führungskräften zu ebnen.

Nicole Thompson
VP, Channel Marketing Manager
Mitglied von PIMCO PRIDE, Sydney

Warum haben Sie sich entschieden, ein sichtbares Vorbild zu werden?

Es hilft mir im privaten und beruflichen Bereich, ein Umfeld zu schaffen, in dem jeder dabei unterstützt wird, sein authentisches Selbst zu finden und zu leben. Die Einstellungen gegenüber der LGBTIQ+-Community haben sich stark zum Positiven verändert, aber es gibt immer noch viel zu tun.

Wir alle müssen uns gegen Diskriminierung wehren und einen sicheren Raum schaffen, der frei von negativer Sprache ist, Vielfalt akzeptiert und fördert. Wir brauchen eine Kultur des Vertrauens, die Unterschiede annimmt. Ich glaube, wenn wir alle mit gutem Beispiel vorangehen und als echte Verbündete agieren, können wir dabei helfen, echte Veränderungen herbeizuführen.

Wie hat es sich bei PIMCO auf Ihr Team ausgewirkt, dass Sie eine sichtbare Vorkämpferin von PIMCO PRIDE sind?

Als Mitglied von PRIDE engagiere ich mich dafür, meine Kollegen auf eine Reise der Verständigung mitzunehmen und sie über die Diskriminierung der LGBTIQ+-Community aufzuklären. Ich hoffe, dass wir mit jeder E-Mail, jedem Plakat und jeder Veranstaltung von PRIDE das Verständnis für die Probleme unserer Community erweitern und dieses Wissen in unser eigenes Leben und Verhalten integrieren, damit wir anderen als Vorbild dienen können.

Heather Wallace
SVP, Senior Counsel
Mitglied von PIMCO PRIDE, London

Welche Verantwortung geht damit einher, ein sichtbares Vorbild für eine unterrepräsentierte Gruppe zu sein?

Die Macht der Sichtbarkeit für marginalisierte Gruppen und die Bedeutung unterschiedlicher Vorbilder kann nicht genug betont werden. Sichtbarkeit ist nicht nur wichtig, weil sie uns hilft, Hindernisse zu überwinden, und es uns allen ermöglicht, gegen Diskriminierung und Vorurteile zu bestehen. Sondern auch deshalb, weil sie für diejenigen wichtig ist, die das Gefühl haben, keine Stimme oder tatsächlich keine Wahl zu haben.

Auf persönlicher Ebene würde ich sagen: Das Coming-out als lesbische Frau war zweifellos eine Herausforderung und manchmal auch entmutigend. Aber es nicht zu tun, wäre noch strapaziöser gewesen. Ich möchte dazu beitragen, diesen Dialog zu entfachen und voranzubringen, um anderen Menschen aus unterrepräsentierten Gruppen zu helfen, ihre Erfahrungen auszutauschen, bedeutsame berufliche Beziehungen aufzubauen und letztendlich erfolgreich zu sein, anstatt sich am Arbeitsplatz zu verstecken. Dadurch gestalten und fördern wir einen gemeinschaftlichen und sicheren Bereich für alle Mitarbeiter von PIMCO, in dem sie sich entwickeln und erfolgreich sein können.

Kristofer Kraus
EVP, Portfoliomanager
Mitglied von PIMCO PRIDE, New York

Warum hat sich PIMCO PRIDE für diesen Dialog entschieden?

Es steht einfach zu viel auf dem Spiel. Schwul zu sein ist keine Wahl: Niemand entscheidet sich freiwillig für ein Leben voller Diskriminierung, Mobbing oder Gewalttaten, Selbstzweifel oder sogar Gedanken an Selbstverletzung. Der Weg, den wir jetzt beschreiten, wurde von Anführern in der Vergangenheit bereitet. Doch dieser muss gepflegt und ausgebaut werden. Eine sichtbare Interessenvertretung trägt dazu bei. Wo ständen wir heute – und wo stehen wir morgen – ohne sichtbare Vertreter?

Jedes Jahr während des „Pride“-Monats höre ich mir die Aufzeichnungen von Harvey Milks Wahlkampfreden aus den späten 1970er-Jahren an. Sie erinnern mich an die Kämpfe der Vergangenheit und die unvollendete Arbeit, die wir noch vor uns haben. Es stimmt mich zuversichtlich, wenn ich Milk zuhöre, wie er über Hoffnung spricht. 1977 wurde Milk in das San Francisco Board of Supervisors gewählt, eine Art Aufsichtsrat für die Stadt. Er war der erste gewählte Politiker im Bundesstaat Kalifornien, der offen schwul lebte. Zeitungen auf der ganzen Welt schrieben damals darüber. Und egal, ob in Des Moines oder San Antonio: Junge Menschen, die Angst hatten, aus ihrer Wohnung geworfen zu werden, weil sie schwul sind, lasen die Artikel über den in den Rat gewählten Schwulen-Politiker. Das machte ihnen Hoffnung. Wir müssen Menschen Hoffnung geben. Milk sagte: „Es gibt Hoffnung auf eine bessere Welt, es gibt Hoffnung für eine bessere Zukunft.“ Er nutzte seine Wahl als Plattform, um sich für die Rechte von Homosexuellen sowie für die Rechte von Frauen, Schwarzen, Asiaten, Senioren und Behinderten einzusetzen – die „Wir“, wie er immer zu sagen pflegte.

In seiner „Hoffnungsrede“ von 1978 sprach er darüber, dass es sichtbarer Schwulen-Führer brauche: „Wie jede andere Gruppe müssen wir von unseren Führern und von jenen beurteilt werden, die selbst schwul sind – von jenen, die sichtbar sind. Wenn wir unsichtbar sind, bleiben wir für immer in der Schwebe – ein Mythos, Menschen ohne Eltern, ohne Brüder und Schwestern, ohne wahre Freunde – und ohne bedeutsame Jobs.“

In jüngerer Zeit haben wir gesehen, wie Führungskräfte über ihre Rolle als Vorbild in der Schwulen-Gemeinschaft sprachen. Als sichtbare Führer der Gemeinschaft geben sie denjenigen Hoffnung, die ihren Platz in der Gesellschaft infrage stellen oder daran zweifeln, ob sie mit ihrer Karriere vorankommen oder einen Spitzenjob bekommen können, wenn sie am Arbeitsplatz authentisch sind. Als Tim Cook sein Coming-out hatte, sprach er davon, Schwulsein als Vorzug, als Gewinn zu sehen. „Schwul zu sein versetzte mich in die Perspektive einer Minderheit. Und das schenkt ein gewisses Maß an Empathie für andere Menschen, die nicht zur Mehrheit gehören. Man fängt an, das Leben ein bisschen anders zu betrachten.“

Wir haben in den vergangenen 45 Jahren viel erreicht. Aber es gibt noch viel zu tun, um unsere Lebens- und Arbeitsumgebungen zu verbessern – damit jeder, ob Freund oder Kollege, sein Bestes geben und erreichen kann. Egal, ob wir Politiker, CEO oder jemand sind, der erst am Anfang seiner Karriere steht: ein sichtbarer Interessenvertreter am Arbeitsplatz zu sein, kann tiefgreifende Auswirkungen auf das Umfeld haben, das wir schaffen möchten.

Erfahren Sie mehr über PIMCOs Initiative Inklusion und Vielfalt.

Autor

Ivan Anderson

Executive Office

Nicole Thompson

Kristofer Kraus

Portfoliomanager

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