Blog Wichtigste Schlussfolgerungen aus dem Konjunkturausblick: Investieren in einem dynamischen Konjunkturzyklus Ein langfristiger Fokus und ein rigoroser Ansatz des Portfolioaufbaus können den Anlegern helfen, mit der Ungewissheit umzugehen, während sich der mittzyklische Konjunkturaufschwung fortsetzt.
Im Lauf des vergangenen Jahres ließen viele Volkswirtschaften der Welt rasch die Anfangsphase des Konjunkturzyklus hinter sich und begaben sich in den mittleren Teil des Zyklus, während sich Unsicherheit zu einem Dauerthema für Märkte, Wirtschaft und Gesellschaft entwickelte. In unserem Konjunkturausblick „Investieren in einem dynamischen Konjunkturzyklus“ vom Januar 2022 erörtern wir die wichtigsten Trends in den globalen Volkswirtschaften, in der Politik und in den Anlagesektoren, die unseren Ausblick für das kommende Jahr sowie unsere übergeordnete Portfoliostrategie bestimmen. Dieser Blog-Beitrag fasst unsere Einschätzungen zusammen. Wirtschaftsausblick: Mehr Volatilität, mehr Ungewissheit Der robuste globale Aufschwung setzte sich im Jahr 2021 fort, wenn auch ungleichmäßig je nach Region und Sektor. Insgesamt hat die Politik der Regierungen zur Unterstützung der Nachfrage inmitten eines der schwerwiegendsten Wirtschaftseinbrüche unserer Zeit für eine der schnellsten Erholungen gesorgt. Dieser Trend stimmt mit unserem langfristigen Ausblick überein, dass uns ein unsicheres und volatileres makroökonomisches Umfeld bevorsteht mit kürzeren Konjunkturzyklen und größeren Amplituden, die stärkere Unterschiede von Land zu Land aufweisen werden. Da die heftigsten wirtschaftlichen Folgen der Pandemie inzwischen wohl im Rückspiegel verblassen, wurde 2021 vermutlich auch das Maximum an politischer Unterstützung und damit an realem BIP-Wachstum erreicht. Nach unserer Einschätzung wird sich das BIP-Wachstum in den Industrieländern von einem Jahresdurchschnitt von 5,0 Prozent im Jahr 2021 auf 4,0 Prozent im Jahr 2022 abschwächen. Die Geschwindigkeit der Erholung in Verbindung mit dem volatilen Verlauf der Pandemie hat zu erheblichen Reibungen auf dem Waren- und dem Arbeitsmarkt beigetragen, die die Inflation angeheizt haben. Wir rechnen weiterhin damit, dass sich die Inflation bis Ende 2022 in den Industrieländern schließlich in Richtung der jeweiligen Zielwerte der Zentralbanken abschwächen wird, doch erst nach einem Höchststand von 5,1 Prozent im vierten Quartal 2021. Angesichts des Ausmaßes und der Hartnäckigkeit des jüngsten extremen Inflationsanstiegs gehen wir nun zudem davon aus, dass die Zentralbanken der Industrieländer früher mit Zinsanhebungen beginnen werden, und haben deshalb unsere Erwartungen für die Endzinssätze in vielen Schwellenländern angehoben. Insgesamt verändern diese Anpassungen nicht die groben Züge unseres Ausblicks für 2022: überdurchschnittliches (wenngleich nachlassendes) Wachstum und sich abschwächende Inflation, die jedoch nach wie vor eine allmähliche geldpolitische Straffung in den Industrieländern erfordert. Dennoch sehen wir drei bedeutende Risiken für unser Basisszenario, die für ein allgemein ungewisseres Umfeld für Anleger sorgen. Dazu gehören die Möglichkeit einer anhaltend erhöhten Inflation, Virusvarianten, die zu einem Anstieg der Corona-Fallzahlen führen, sowie die Möglichkeit, dass es schneller als erwartet zu restriktiveren geldpolitischen Bedingungen kommt. Anlagekonsequenzen Trotz dieser Risiken scheinen die Märkte ein Schönwetterszenario einzupreisen, in dem den Zentralbanken ohne bedeutende Zinserhöhungen eine kaum vorstellbare sanfte Landung gelingt. Doch die Geschichte lehrt uns, dass sich manchmal Unerwartetes abspielt, wenn die Geldpolitik umschwenkt. Die Risikoprämien und Renditen spiegeln unseres Erachtens mögliche Abwärtsszenarien nicht wider, was zu Vorsicht und einem rigorosen Ansatz beim Portfolioaufbau mahnt. Durations- und Zinskurvenpositionierung Allgemein streben wir eine Untergewichtung der Duration an, vor allem aufgrund des Mangels an Risikoprämien, der sich durch die gesamte Laufzeitstruktur zieht. Angesichts der Wahrscheinlichkeit einer höheren Volatilität erwarten wir, dass das aktive Durationsmanagement eine bedeutendere Alpha-Quelle sein könnte als in der Vergangenheit. Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass die Duration als diversifizierende Komponente fungieren kann, um die risikoreicheren Komponenten eines Anlageportfolios auszugleichen, wobei wir potenzielle Verschiebungen der Korrelationen im Auge behalten. Wir tendieren zu einer Positionierung für eine steilere Renditekurve, wenn auch etwas weniger als üblich, da es einige Anzeichen für eine Abschwächung der strukturellen Einflüsse gibt, die die Versteilerung seit Jahrzehnten untermauert haben. Wir sehen eine Reihe von Gelegenheiten für die Diversifizierung unserer Kurvenpositionierung, unter anderem das Eingehen von Engagements auf den Renditekurven in Kanada, Großbritannien, Neuseeland und Australien. Unternehmensanleihen Wir sind in Unternehmensanleihen unter einigen Vorbehalten generell übergewichtet. Zum einen versuchen wir, unser Engagement in Unternehmensanleihen aus unterschiedlichen Quellen aufzubauen, wobei Kassaanleihen von Unternehmen angesichts des geringen Spielraums für eine weitere Verengung der Kreditspreads einen geringeren Anteil dieses Engagements ausmachen. Wir gehen davon aus, dass die Titelauswahl wahrscheinlich ein Renditetreiber auf den Märkten für Unternehmensanleihen bleiben wird. Wir investieren, wenn auch moderat, in ausgewählte Themen der Covid-19-Erholung (Hotellerie, Luft- und Raumfahrt und Tourismus) sowie in Finanzunternehmen und in Sektoren, von denen wir glauben, dass sie von den bedeutenden Transformationen profitieren werden, die wir in unserem jüngsten langfristigen Ausblick „Ära der Transformation“ identifiziert haben. Darüber hinaus sehen wir Anlagemöglichkeiten in einer Reihe strukturierter Produkte und forderungsbesicherter Wertpapiere, darunter Non-Agency-Mortgage-Backed Securities (MBS) in den USA. Aktien Wie in unserem jüngsten Asset-Allokation-Ausblick „Chancen in einer Ära der Transformation“ erläutert, ist PIMCO angesichts des sich abschwächenden, aber positiven Ertragshintergrunds gegenüber globalen Aktien konstruktiv eingestellt. Dennoch bereiten wir uns auf eine spätzyklische Dynamik vor und legen ein größeres Augenmerk auf die Titelauswahl. Large Caps und qualitativ hochwertige Unternehmen werden – wie historische Muster zeigen – im späteren Verlauf des Konjunkturzyklus eine überdurchschnittliche Performance erzielen. Auch Unternehmen mit Preissetzungsmacht werden profitieren. Der Halbleitersektor hat das Potenzial, langfristig eine Outperformance zu erzielen, da er von der starken Nachfrage im Zusammenhang mit den in unserem langfristigen Ausblick erörterten Transformationsthemen profitiert, darunter Digitalisierung und viele Bereiche der Bemühungen um Netto-Null-Kohlenstoffemissionen. Schwellenländer Was Schwellenländeranleihen in Lokal- und Fremdwährungen betrifft, so sind wir uns der zahlreichen Risiken bei Investitionen in diese volatile Anlageklasse bewusst. Dies gilt insbesondere in einem Umfeld restriktiverer Geldpolitik in den USA. Dennoch wecken einige Faktoren unser Interesse, die den Schwellenländern im Rahmen eines diversifizierten Portfolios und angesichts unserer Vorliebe für einen geringen Anteil von Kassaanleihen von Unternehmen Attraktivität verleihen. Rohstoffe Wir sind relativ optimistisch in Bezug auf die Energiepreise, wobei der Rohölpreis in unseren Augen durch die erhöhte Energieproduktion in den USA einen Dämpfer erfahren sollte. Die Erdgaspreise werden durch starke Exporte gestützt, wenngleich wir aufgrund der erhöhten US-Produktion bei den Aussichten für 2022 zurückhaltender sind. Wir halten den Markt für Emissionsrechte für interessant, da wir davon ausgehen, dass er durch die Umstellung von braunen auf grüne Technologien starken Rückenwind erhält. Lesen Sie den vollständigen Konjunkturausblick „Investieren in einem dynamischen Konjunkturzyklus“, um einen detaillierten Ausblick für die Weltwirtschaft im laufenden Jahr und die daraus resultierenden Anlagekonsequenzen zu erhalten. Tiffany Wilding ist Volkswirtin mit Schwerpunkt Nordamerika, Tony Crescenzi ist Marktstratege und Portfoliomanager und Andrew Balls ist CIO Global Fixed Income.
Konjunkturausblick Sanfte Landung voraus Die Aussichten für festverzinsliche Wertpapiere bleiben in gleich mehreren Konjunkturszenarien gut, da die US-Notenbank nun ebenfalls gemeinsam mit anderen Zentralbanken die Leitzinsen senkt.
Langfristiger Ausblick Anleihenrenditen im Vorteil Der Inflationsschock nach der Pandemie und der Zyklus aus Zinserhöhungen führten zu einem Anstieg der Anleihenrenditen, wie er in jeder Generation wohl nur einmal auftritt. Diese Faktoren schufen damit einen überzeugenden mehrjährigen Ausblick für festverzinsliche Wertpapiere, da die Inflation zurückgeht und sich auf anderen Märkten Risiken aufbauen.
Blog Die Fed: Vorerst in der Warteschleife Trotz der erneuten Beschleunigung der Inflation und der anhaltenden Stärke des Arbeitsmarkts behält die Fed die Abwärtsrisiken im Auge.