Blog Wichtigste Schlussfolgerungen aus dem Konjunkturausblick “Marktturbulenzen beherrschen“ Die wirtschaftlichen Aussichten bleiben herausfordernd, aber wir glauben, dass höhere Renditen zu überzeugenden Argumenten für Anleihen beitragen.
Anleger haben aktuell Grund genug zur Sorge. Die Märkte sind volatil. Die Inflation ist hartnäckig. Das Risiko einer Rezession droht. Es gibt jedoch einen Lichtblick: Weil die Renditen jetzt steigen, sind wir davon überzeugt, dass Anleihen wieder attraktiv sind. In unserem aktuellen Ausblick mit dem Titel „Marktturbulenzen beherrschen“, diskutieren wir die Argumente, die aus unserer Sicht für Anleihen sprechen, einschließlich eines größeren Ertrags- und Diversifikations-Potenzials, als wir es in den Jahren zuvor gesehen haben. Wir erörtern auch die Aussichten für andere Anlageklassen und analysieren detailliert die Faktoren, die die Inflation antreiben, sowie die geldpolitischen Reaktionen und die Wahrscheinlickeit einer Rezession. Dieser Blog-Beitrag fasst unseren Ausblick für die kommenden sechs bis zwölf Monate zusammen. Das makroökonomische Umfeld Geopolitische Spannungen, sehr volatile Märkte und die rasantesten Leitzinserhöhungen der Zentralbanken seit Jahrzehnten sorgen für erheblichen Gegenwind für die Konjunktur, was zu einem ungewöhnlich unsicheren Umfeld beiträgt. Unsere Basisprognose geht von milden Rezessionen in den Industrieländern aus. Insbesondere die Volkswirtschaften der Eurozone und Großbritanniens werden durch den Krieg in der Ukraine in Mitleidenschaft gezogen. Das reale BIP in den USA wird ebenfalls für einige Zeit moderat schrumpfen. Die Kerninflationsraten, die über den Zielen der Zentralbank liegen, scheinen sich jetzt stärker festgesetzt zu haben. Und obwohl sich die Gesamtinflation über unseren Prognosezeitraum hinweg wahrscheinlich immer noch deutlich abschwächen wird, dürfte dieser Prozess jetzt länger andauern. Die Kombination aus höherer Arbeitslosigkeit und einer hartnäckig über dem Durchschnitt liegenden Inflation stellt die Notenbanker vor schwierige Entscheidungen. Ihre bisherigen Maßnahmen deuten jedoch darauf hin, dass sie sich voll und ganz auf die Inflationsbekämpfung konzentrieren. In den USA erwarten wir, dass die Fed den Leitzins auf eine Spanne von 4,5 bis 5,0 Prozent erhöhen und dann abwarten wird, um die Auswirkungen ihrer straffen Geldpolitik auf die Wirtschaft zu bewerten. Anlagekonsequenzen Angesichts der höheren Renditen bei allen Laufzeiten sind wir der Auffassung, dass jetzt die Zeit gekommen ist, in Anleihen zu investieren. Wir glauben, dass qualitativ hochwertige festverzinsliche Märkte nun Renditen erzielen werden, die viel besser mit den langfristigen Durchschnittswerten korrespondieren. Und wir glauben auch, dass am vorderen Ende der Renditekurven in den meisten Märkten bereits eine deutliche geldpolitische Straffung eingepreist ist. Wir sehen zahlreiche Möglichkeiten, diese größere Werthaltigkeit an den Anleihenmärkten zu nutzen. Anleger könnten beispielsweise ein Engagement in qualitativ hochwertige Benchmark-Renditen – die im vergangenen Jahr deutlich gestiegen sind – mit einem ausgewählten Engagement in hochwertigen Spread-Sektoren kombinieren und dann noch potenzielle Alpha-Quellen durch aktives Management hinzufügen. Wir glauben, dass das Renditepotenzial angesichts unseres Konjunkturausblicks überzeugend ist und viele Anleger belohnt werden könnten, wenn sie wieder zu Festzinspapieren greifen. Darüber hinaus sind die Renditen – neben einem besseren Ertragspotenzial – hoch genug, um Spielraum für Kapitalgewinne bei schwächer ausfallenden Wachstums- und Inflationszahlen als erwartet oder bei deutlich schwächelnden Aktienmärkten zu bieten. Wir gehen davon aus, dass sich normalere negative Korrelationen zwischen hochwertigen Anleihen und Aktien wieder durchsetzen und so die Absicherungseigenschaften hochwertiger Kernanleihen verbessern werden, deren Kurs im Allgemeinen steigt, wenn die Aktienkurse fallen. Außerdem tragen die heute an den Anleihenmärkten bezahlten höheren Renditen dazu bei, diejenigen zu entschädigen, die sich dafür entscheiden, diese Phase der Unsicherheit und potenziell höheren Volatilität durchzustehen. Kein Zweifel: Wenn die Inflation hartnäckiger ist als wir erwarten, könnten die Zentralbanken gezwungen sein, die Leitzinsen stärker zu erhöhen, als es derzeit eingepreist ist. Und wenn die Rezessionen so moderat verlaufen, wie wir erwarten, ist es angesichts des hohen Ausgangsniveaus der Inflation möglich, dass die geldpolitischen Entscheidungsträger die Leitzinsen nur langsam senken, um das Wachstum anzukurbeln. Bei Portfolios mit Kernanleihen sind wir in diesem Umfeld bereit, uns aktiv und bewusst dafür zu entscheiden, das Risiko für eine Reihe von Faktoren zu verringern und etwas Pulver trocken zu halten. Liquiditätsmanagement ist immer wichtig, aber in einem schwierigen und höchst unsicheren Marktumfeld trifft das besonders zu. Im Einklang mit unserem langfristigen Ausblick sind wir bestrebt, Portfolios so zu gestalten, dass sie in den verschiedensten ökonomischen, geopolitischen und marktspezifischen Szenarien möglichst widerstandsfähig sind. Wir teilen unsere Ansichten zu anderen Anlageklassen in dem vollständigen Konjunkturausblick, aber hier machen wir einen letzten Punkt: Wir glauben, dass die erwartete Volatilität in der realen Wirtschaft und an den Finanzmärkten zu attraktiven Chancen für Anleger führen wird, die Geduld und frisches Kapital mitbringen. Die Kluft zwischen der Bewertung privater und öffentlicher Vermögenswerte ist nach wie vor extrem, aber wenn sich die privaten Märkte anpassen und Herausforderungen im gesamten Unternehmenskredit- und Immobilienbereich sichtbar werden, sollten sich Möglichkeiten ergeben, potenziell Überrenditen zu erzielen. In der Tat ist das einer der Bereiche, von denen wir am stärksten überzeugt sind. Lesen Sie den vollständigen Konjunkturausblick „Marktturbulenzen beherrschen“, um detaillierte Konjunkturprognosen für die kommenden zwölf Monate und deren Konsequenzen für Anleger zu erhalten. Tiffany Wilding ist Volkswirtin mit Schwerpunkt Nordamerika. Andrew Balls ist globaler Chief Investment Officer (CIO) für Anleihen.
Konjunkturausblick Sanfte Landung voraus Die Aussichten für festverzinsliche Wertpapiere bleiben in gleich mehreren Konjunkturszenarien gut, da die US-Notenbank nun ebenfalls gemeinsam mit anderen Zentralbanken die Leitzinsen senkt.
Langfristiger Ausblick Anleihenrenditen im Vorteil Der Inflationsschock nach der Pandemie und der Zyklus aus Zinserhöhungen führten zu einem Anstieg der Anleihenrenditen, wie er in jeder Generation wohl nur einmal auftritt. Diese Faktoren schufen damit einen überzeugenden mehrjährigen Ausblick für festverzinsliche Wertpapiere, da die Inflation zurückgeht und sich auf anderen Märkten Risiken aufbauen.
Blog Die Fed: Vorerst in der Warteschleife Trotz der erneuten Beschleunigung der Inflation und der anhaltenden Stärke des Arbeitsmarkts behält die Fed die Abwärtsrisiken im Auge.