Strategie im Fokus Die Entwicklung des GIS Emerging Markets Bond ESG Fund von PIMCO Die Geschichte dieses Fonds ist zugleich die Geschichte der Kompetenzen von PIMCO im Bereich nachhaltige Investments – eine Entwicklung von der alleinigen Anwendung von Ausschlussverfahren hin zur aktuellen dynamischen Bewertung und zum direkten Dialog mit Emittenten über ESG-Faktoren.
Angesichts der zunehmenden Nachfrage nach nachhaltigen Investments arbeiten wir für unsere Kunden an der Entwicklung von Lösungen, die Aspekte von Umwelt, Sozialem und Unternehmensführung (ESG) berücksichtigen. Im August 2019 wurde der bestehende GIS Socially Responsible Emerging Markets Bond Fund als GIS Emerging Markets Bond ESG Fund in unsere Palette von ESG-Produkten aufgenommen. Geändert hat sich dabei nicht nur der Name des Fonds, sondern er nutzt nun auch in vollem Umfang die stetig wachsende Plattform von Ressourcen für ESG-Investments und wird an einem ESG-Index gemessen. Die Geschichte dieses Fonds ist zugleich die Geschichte der Kompetenzen von PIMCO im Bereich nachhaltige Investments – eine Entwicklung von der alleinigen Anwendung von Ausschlussverfahren hin zur aktuellen dynamischen Bewertung und zum direkten Dialog mit Emittenten über ESG-Faktoren. F: WAS IST DER GIS EMERGING MARKETS BOND ESG FUND UND WARUM HABEN SIE DAS VORHERIGE ANGEBOT VON SOZIAL VERANTWORTLICHEN INVESTMENTS (SRI) UMGEWANDELT? A: PIMCOs GIS Emerging Markets Bond ESG Fund ist ein aktiv verwaltetes Portfolio von Schwellenländeranleihen, das PIMCOs erprobten Anlageprozess für Schwellenländer mit unserer internen ESG-Plattform verbindet. Wir wollen eine positive Veränderung des Verhaltens von Emittenten aus Schwellenländern bezüglich der Themen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung fördern. Die Umwandlung von PIMCOs früherem SRI-Angebot in Schwellenländern in einen reinen ESG-Fonds war für uns angesichts der allgemeinen Verlagerung des Markts von SRI auf ESG eine ganz logische Konsequenz. Nachhaltigkeitsfaktoren finden bei Anlegern in Schwellenländern immer mehr Beachtung, da Radikalismus, politische Polarisierung und die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels weltweit zu spüren sind, insbesondere in Entwicklungsländern. Wir freuen uns, traditionellen Anlegern in Schwellenländern nun ein Schwellenländerprodukt mit einem ESG-Filter und damit ESG-Anlegern ein Schwellenländerprodukt anzubieten, das auf unserer jahrzehntelangen Erfahrung in diesem Sektor basiert. F: WELCHE VORTEILE HAT ES, ESG-ASPEKTE BEIM ANLEGEN IN SCHWELLENLÄNDERN ZU BERÜCKSICHTIGEN? A: Schwellenländer sind in der Regel eine ineffiziente und informationsintensive Anlageklasse. Die ESG-Risikoanalyse betrachtet Emittenten aus Schwellenländern unter diesem zusätzlichen Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit, und wir sind überzeugt, dass fundiertere Entscheidungen auf traditionell intransparenten Märkten grundsätzlich von Vorteil sind. Wenngleich Research zu ESG noch relativ neu ist, gibt es keinen schlüssigen Beleg dafür, dass Anleger auf Rendite verzichten müssen, um eine höhere ESG-Qualität in Schwellenländern zu erzielen. Denn die historische Wertentwicklung des JPMorgan ESG Emerging Market Bond Index (EMBI) Global Diversified – der neue Index des Fonds – ist mit der des Basisindex JPMorgan EMBI Global Diversified durchaus vergleichbar. Dabei ist festzustellen, dass der ESG-Index sich in Zeiten niedriger oder negativer Renditen besser behaupten konnte. Der maximale Verlust des ESG-Index war beispielsweise um 46 Basispunkte geringer als der des Basisindex1. F: WAS IST HEUTE ANDERS ALS 2010, ALS DER FONDS URSPRÜNGLICH ALS SRI-FONDS AUFGELEGT WURDE? A: Das ursprüngliche Produkt beschränkte sich auf den Ausschluss bestimmter Emittenten und wendete dabei PIMCOs Ansatz für Schwellenländer in diesem begrenzten Anlageuniversum an. Aber wir haben unser Konzept schon bald weiterentwickelt. Ab 2011 haben wir konsequent eine Reihe von Indikatoren für Soziales und Staatsführung in PIMCOs internen Bewertungsprozess für Staatsanleihen mit einbezogen. Kürzlich haben wir für Anleger in Schwellenländern, die Einfluss auf eine positive Veränderung nehmen möchten, einen vollständig integrierten ESG-Anlageprozess eingeführt. Die bedeutendste Verbesserung seit der Auflegung des Fonds im Jahr 2010 ist daher die Ergänzung um die ESG-Bewertung und der ESG-Dialog. F: WIRD DIESER PROZESS KONSEQUENT FÜR ALLE AUSGEWIESENEN ESG-STRATEGIEN ANGEWENDET? A: Ja, die drei Phasen unseres ESG-Ansatzes sind Ausschuss, Bewertung und Dialog. 1. Ausschlüsse sind weiterhin eine wesentliche Komponente beim Portfolioaufbau, da die ESG-Benchmark Emittenten meidet, die Umsätze mit Kraftwerkskohle, Tabak oder Waffen erwirtschaften, sowie Emittenten, die gegen den United Nations Global Compact verstoßen (ein auf Grundsätzen beruhender Rahmen für Unternehmen, der zehn Prinzipien in den Bereichen Menschenrechte, Arbeit, Umwelt und Korruptionsbekämpfung formuliert). Dann gehen wir noch einen Schritt weiter als die Benchmark, indem wir alle Emittenten ausschließen, die aufgrund schlechter Umweltpolitik, schwacher Staatsführung oder inakzeptablen Arbeitsbedingungen die Standards von PIMCO nicht einhalten. 2. Bewertung ist der nächste Schritt beim Portfolioaufbau, in dem PIMCO das Portfolio auf der Grundlage einer firmeneigenen ESG-Bewertung für Staatsanleihen optimiert. Diese Bewertung deckt ein breites Spektrum von Variablen ab, die PIMCOs Rating von Staatsanleihen ergänzt. Anschließend beurteilen wir die Bewertungen und die Risikobeiträge jedes Emittenten für das Portfolio insgesamt. 3. Beim dritten Baustein unseres Prozesses steht ein konstruktiver und partnerschaftlicher Dialog mit den Emittenten im Vordergrund, um deren ESG-Praktiken langfristig positiv zu beeinflussen. Die Größe von PIMCO ist in diesem Prozess von Vorteil, da wir dadurch besseren Zugang zu den Emittenten haben und uns mehr Einflussmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Wir sind davon überzeugt, dass wir durch die Anlage in Emittenten, die dazu bereit sind, die Nachhaltigkeit ihrer Geschäftspraktiken zu verbessern, einen größeren Einfluss haben als allein über Ausschlüsse und Bewertungen. Neben unserem Anlagerahmen für ausgewiesene ESG-Strategien haben wir Tools und Prozesse entwickelt, die uns dabei helfen, ESG-Faktoren in den Portfolioaufbau und den Anlageprozess einzubinden. PIMCOs firmeneigener Bewertungsrahmen für grüne Anleihen ist ein Beispiel dafür, wie wir versuchen, einen auf Informationen und Analysen basierenden Vorsprung bei der Titelauswahl zu gewinnen, der eine stärkere Differenzierung unter Emittenten von grünen Anleihen ermöglicht und für potenziell bessere Ergebnisse für Kunden sorgt. Ebenso können Analysten dank des internen Systems für die Verfolgung des Dialogs den Fortschritt von Staaten und Unternehmen beim Erreichen ihrer Nachhaltigkeitsziele effizient messen und aussagekräftige Veränderungen in die Empfehlungen für die Portfoliomanager einfließen lassen. F: WIE GEHEN SIE DEN DIALOG MIT EMITTENTEN AUS SCHWELLENLÄNDERN AN, INSBESONDERE MIT DEN REGIERUNGEN SOUVERÄNER STAATEN? A: Unser Ansatz basiert auf Zusammenarbeit. Wir ermitteln Emittenten, die von einem Dialog profitieren können. Dann definieren wir eine Reihe von zentralen Zielen für den Dialog. Ein erfolgreiches Engagement basiert auf Zusammenarbeit, einem produktiven Dialog und der gemeinsamen Vereinbarung klarer Ziele. Wenn wir diese Ziele festgelegt haben, messen wir den Fortschritt an einer zuvor definierten Benchmark, vereinbaren geplante Verbesserungen, wenn es wesentliche Defizite gibt, oder veräußern gegebenenfalls unsere Anlage. Die Grundsätze unseres Dialogs lauten: denken wie ein Schatzmeister, sich engagieren wie ein Partner und Rechenschaft einfordern wie ein Kreditgeber. Der Dialog mit Emittenten, die bereit sind, ihre Praktiken zu verbessern, ist ein wesentliches Differenzierungsmerkmal unseres Vorgehens bei nachhaltigem Investieren. Wir stehen mit allen Arten von Anleihenemittenten in Verbindung, darunter auch Staaten. Diese sind jedoch äußerst komplex, da sie ihre zahlreichen Ziele miteinander in Einklang bringen müssen. In dieser Hinsicht halten wir unsere Größe und unseren Einfluss für einen Vorteil. Als einer der weltweit größten Anleihenanleger mit langjähriger Erfahrung mit Anlagen in Schwellenländern haben wir Gelegenheit, führende Regierungsvertreter zu treffen und über ein breites Spektrum von Themen zu sprechen, wie etwa Fiskal- und Geldpolitik, allgemeine politische Fragen und Staatsführung sowie Ziele in den Bereichen Soziales und Umwelt. Entscheidend ist, dass dieselben Analysten von PIMCO, die bestimmte Staaten für unsere Portfolios empfehlen und regelmäßig wesentliche finanzielle Faktoren mit staatlichen Emittenten diskutieren, auch mit ESG-Fragen befasst sind. Das bedeutet, dass in allen ESG-Gesprächen die volle Macht von PIMCO zum Tragen kommt. Neben Besuchen in den jeweiligen Ländern stehen wir auch in regelmäßigem Austausch mit staatlichen Emittenten. Hierzu gehören häufige Vieraugengespräche, Roadshows, Videokonferenzen, Telefongespräche mit Regierungsbeamten und lokalen Führungspersönlichkeiten und die Kommunikation per E-Mail oder über den Bloomberg-Chat. Unser Dialog umfasst eingehende Gespräche über kreditbezogene und makroökonomische Themen sowie über ESG-Faktoren wie Politik und Führung, gesellschaftliche Entwicklungen und staatliche Sozialausgaben oder Umweltpolitik. Wir treffen auch Führungskräfte der lokalen Wirtschaft, Banken, Berater, Gewerkschaften, Journalisten, Nichtregierungsorganisationen und Vertreter der Zivilgesellschaft, um uns ein umfassendes, ganzheitliches Bild von den Entwicklungen im Land zu machen. Obwohl der Zeitrahmen für einen erfolgreichen Dialog mit staatlichen Emittenten wesentlich größer ist als bei Unternehmen, sind wir überzeugt, dass wir langfristig Einfluss auf Veränderungen nehmen können. Auf Branchenebene arbeiten wir bei wesentlichen Aspekten von Anleihen und ESG auch weiterhin mit anderen Anleihenverwaltern zusammen, was im Sinne aller Anleger in Schwellenländern ist. Q: WIE POSITIONIEREN SIE DEN GIS EMERGING MARKETS BOND ESG FUND IM AKTUELLEN UMFELD? A: Sofern es nicht zu einer Trendwende bei der Globalisierung von Finanz- und Handelsströmen kommt, dürften die Schwellenländer weiterhin von den zunehmenden Diversifizierungsbestrebungen der weltweiten Anleger sowie von den anhaltenden Zuflüssen in die Anlageklasse der Schwellenländer profitieren. Beim EM ESG Bond Fund konzentrieren wir uns auf ausgewählte Gelegenheiten. Hierzu gehört Folgendes: Das Begrenzen des Engagements in Ländern, denen Sanktionen oder eine Eskalation des Handelskriegs drohen. Der Ausschluss von Ländern mit umstrittenen Praktiken in den Bereichen Umwelt und Staatsführung. Die erhebliche Untergewichtung von CO2-intensiven Branchen wie fossile Brennstoffe. Das Ermitteln von Unternehmens- und Staatsanleihen aus Schwellenländern, die eine starke ESG-Dynamik aufweisen. Die Bevorzugung von grünen Anleihen, die die Prüfung mit PIMCOs firmeneigenem Bewertungstool für grüne Anlagen bestanden haben. So hatten wir beispielsweise im August 2019 bei der Aufnahme des Fonds in unsere Reihe von ESG-Produkten ein dreimal so hohes Engagement in grünen Anleihen wie die ESG-Benchmark. Für Anleger, die sich nicht nur attraktive Renditen, sondern auch einen positiven Wandel wünschen, können Schwellenländer eine einzigartige Gelegenheit sein, da sie nicht nur treibende Kräfte des weltweiten Wachstums sind, sondern auch einen zunehmend großen Teil der Weltbevölkerung ausmachen. ESG-Faktoren entwickeln sich schnell in den Schwellenländern und ermöglichen Anlegern heute, in diesem Universum ESG-Ergebnisse auf positive Weise zu beeinflussen. Weitere Informationen finden Sie auf der Fondsseite des PIMCO GIS Emerging Markets Bond ESG Fund.
Blog Anleihen für den Wandel: Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem ESG‑Anlagebericht von PIMCO Aktive Festzinsanleger spielen eine entscheidende Rolle beim Übergang hin zu nachhaltigeren Unternehmen und Volkswirtschaften.
Blog Inflationshöhepunkt könnte mögliches Zinshoch für Schwellenländer bedeuten In den Schwellenländern lässt die Inflation nach, und die Realzinsen ziehen nach einem Jahr der restriktiven Geldpolitik wieder an.
Blog Chancen und Risiken im Anlageuniversum der Schwellenländer Die Bewertungen der Schwellenländer muten attraktiv an, doch gilt es angesichts der globalen Inflation und der steigenden Zinssätze, länderspezifische Risiken im Auge zu behalten.