Blog Bei steigender Inflation könnten Rohstoffe glänzen. Wir sehen überzeugende Gründe dafür, dass Rohstoffe nach einigen schwierigen Jahren für die Portfolios von Anlegern 2018 und darüber hinaus eine größere Rolle spielen könnten.
Viele Anleger, die Inflationssorgen als Problem des 20. Jahrhunderts erachteten, könnten ihre Ansicht nun überdenken: Die USA befinden sich in einer späten Phase des Konjunkturzyklus, Produktionslücken wurden geschlossen, Handelskonflikte nehmen zu, und der Populismus ist auf dem Vormarsch. Das Basisszenario von PIMCO sieht zwar vor, dass die US-Inflation weiter bis auf den Zielwert der Zentralbank steigen wird, das Risiko einer über dieses Ziel hinausschießenden Inflation ist jedoch gestiegen. Zudem erhöht sich die Inflation in mehreren anderen bedeutenden Märkten, wie etwa China, Japan und Indien. Wir befinden uns in der Übergangsphase von einem Umfeld, in dem die Deflation ein erhebliches Risiko darstellte und eine steigende Inflation die Märkte unterstützte, zu einem Umfeld, in dem eine geringe und stabile Inflation wünschenswert ist (und überraschende Aufwärtsbewegungen nicht willkommen wären). In einem solchen Umfeld glänzen tendenziell Rohstoffe und andere Sachwerte, die für Anleger erneut eine wichtige Rolle bei der Diversifizierung spielen könnten. Ist es an der Zeit, die Allokationen in Rohstoffen zu überdenken? Nach unserer Auffassung gibt es einige überzeugende Gründe dafür, dass Rohstoffe nach einigen schwierigen Jahren für die Portfolios von Anlegern im Jahr 2018 und darüber hinaus eine größere Rolle spielen könnten. Erstens haben sich Rohstoffe historisch gesehen in den späteren Phasen eines Konjunkturzyklus tendenziell gut entwickelt. Im Gegensatz zu Aktien, die oft Veränderungen beim Wachstum und bei den Gewinnen antizipieren, sind Rohstoffe stärker in der Gegenwart verankert und entwickeln sich tendenziell gut, wenn Kapazitätsengpässe bereits entstehen. Zweitens befindet sich die aktuelle Terminkurve von Rohöl deutlich in Backwardation, was in der Regel zu positiven "Rollrenditen" (abgeleitet von: einen teureren kurzfristigen Kontrakt auf einen günstigeren langfristigeren Kontrakt rollieren) führt. In der Tat sind die Rollrenditen der wichtigsten Rohstoffindizes positiv (oder beinahe positiv), und eine Reihe von Untersuchungen zeigt, dass die Rollrendite von Futures-Kontrakten vermutlich der beste Indikator für die langfristigen Renditen von Rohstoffen ist (siehe Abbildung unten). Drittens sind die Renditen von Rohöl tendenziell auch dann kurzfristig positiv, wenn sich die Kurve in Backwardation befindet. In diesem Umfeld könnten Anleger, nachdem sie Rendite- oder Carry-Positionen der zugrunde liegenden Sicherheitenportfolios aufgestockt haben, dafür belohnt werden, dass sie einen Vermögenswert halten, der eine Diversifizierung gegenüber dem Anleihen- und Aktienmarktrisiko bietet. Wir möchten zudem darauf hinweisen, dass Anleger nicht auf die großen veröffentlichten Rohstoffindizes beschränkt sind. Im Rohstoffsektor bestehen verschiedene „Smart Beta“-Strategien, die im Vergleich zu veröffentlichten konventionellen und nach Marktkapitalisierung gewichteten Indizes das tatsächliche und das geschätzte Renditepotenzial erhöhen sollen. Überdies sind Angebot und Nachfrage bei Rohstoffen aktuell sehr ausgeglichen, nachdem es während des „Rohstoff-Superzyklus“ der frühen 2000er-Jahre einen Angebotsmangel und nach der darauf folgenden Rohstoffkrise in den vergangenen Jahren einen Angebotsüberschuss gegeben hatte. In diesem Umfeld reagieren Rohstoffe tendenziell stärker auf spezifische Ungleichgewichte bei Angebot und Nachfrage, wodurch sich die diversifizierenden Eigenschaften der Anlageklasse verbessern. Schlussfolgerungen für Anlagen PIMCO bevorzugt derzeit eine moderate Übergewichtung bei Rohstoffen im Allgemeinen und bei Rohöl im Besonderen, hauptsächlich aufgrund der Form der Rohölkurve. Darüber hinaus sind wir im Hinblick auf Erdgas recht zuversichtlich. Wir schätzen Basismetalle positiv sowie Agrarrohstoffe leicht positiv ein und sind in Gold untergewichtet. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Anleger unserer Auffassung nach ihre Allokationen in Rohstoffen überdenken sollten (unter Berücksichtigung der mit diesen Anlagen häufig einhergehenden Volatilität), da die Renditen und die Korrelationen im Vergleich zur jüngsten Vergangenheit in den kommenden Jahren günstiger sein dürften. Weitere Einschätzungen zu Rohstoffen finden Sie im "Asset-Allokation-Ausblick 2018". JETZT LESEN
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