Blog Vorbereitung auf die Feiertage: Risikominderung mit kurzfristigen Anleihen Anleger, die sich Sorgen über steigende Zinsen oder Kurseinbrüche an den Aktienmärkten machen, sollten kurzfristige Anleihenstrategien als eine Möglichkeit zur Risikoreduzierung in Betracht ziehen.
Da wir uns der Weihnachtszeit nähern, denken die meisten Anleger langsam darüber nach, an einen weit entfernten, exotischen Ort zu entfliehen oder Zeit mit der Familie und Freunden zu verbringen. Während unsere Kalender überquellen von sozialen Aktivitäten und Verpflichtungen, legen die Märkte während der Festtage leider nicht immer eine Pause ein. Anleger, die sich Sorgen über steigende Zinsen oder plötzliche Kurseinbrüche an den Aktienmärkten machen, sollten im Rahmen ihrer Vorbereitung auf die Weihnachtszeit daher über eine Risikominderung in ihren Portfolios nachdenken. In der bereits lange anhaltenden Phase des Wirtschaftswachstums können sich ändernde Liquiditätsbedingungen und -kosten zu höherer Marktvolatilität führen. Anlagen in kurzfristige Anleihen können in diesem Umfeld ein Gleichgewicht schaffen, indem sie das Zinsrisiko reduzieren und gleichzeitig diversifizierte Renditequellen am kurzfristigen Anleihenmarkt erschließen. Vorbereitung auf steigende Zinsen Steigende Zinsen gehören zu den Märkten in der Spätphase des Konjunkturzyklus dazu. In den kommenden zwölf Monaten dürften die Zinsen weiter steigen, insbesondere in den USA, wo das Wirtschaftswachstum nach wie vor über dem Trend liegt. Wir prognostizieren bis Ende 2019 drei weitere Leitzinserhöhungen der US-Notenbank, und gehen davon aus, dass die Fed ihre Bilanz zumindest bis zum vierten Quartal des nächsten Jahres weiter verkürzen wird. Kurzfristige Anleihenstrategien haben eine niedrige Duration – in der Regel ein Jahr oder weniger – und können daher zur Reduzierung der Portfoliosensitivität gegenüber Zinsänderungen beitragen, wenn die Fed die Zinsen allmählich erhöht. Darüber hinaus können Anleger, die in kurzfristige Anleihen investieren, bei der gegenwärtig relativ flachen Zinsstrukturkurve ähnliche Renditen wie bei mittel- und langfristigen Anleihen erzielen, unterliegen dabei jedoch einem geringeren Zinsänderungsrisiko. Zudem lassen sich kurzfristige Portfolios so strukturieren, dass sie von steigenden Zinsen und höheren Renditen profitieren, während die Referenzzinssätze weiter steigen. Vorsicht bei Schnäppchen / Verringerung der Volatilität Viele Anleger sind in den vergangenen zehn Jahren des wirtschaftlichen Aufschwungs und des Bullenmarktes bei Aktien auf „Schnäppchenjagd“ konditioniert worden. In einem restriktiveren finanziellen Umfeld sollten sie jetzt jedoch bei Schnäppchen aufpassen. Die Annahme ist, dass höhere Zinsen einer der Hauptgründe für das Ausschlagen der Aktienmärkte im Oktober war. Der im November weitgehend unveränderten Stellungnahme des Offenmarktausschusses nach zu urteilen ist eine höhere Aktienvolatilität für die Fed jedoch bisher kein großes Problem. Da kurzfristige Anleihen tendenziell eine geringe Volatilität aufweisen, insbesondere im Vergleich zu traditionellen risikoreicheren Anlagen, könnte die Umschichtung eines Teils des Portfolios von risikoreichen Anlagen in kurzfristige Anleihen zur Verringerung der Gesamtvolatilität des Portfolios beitragen (in der Vergangenheit lag die Volatilität kurzfristiger Anleihen über einen Zeitraum von zehn Jahren hinweg bei weniger als 1%, verglichen mit etwa 15% bei Aktien*). Liquiditätsmanagement Aufgrund steigender Zinsen und zunehmender Volatilität könnten Anleger versucht sein, das Risiko zu verringern, indem sie zu Festgeldanlagen übergehen, die einen festen Zinssatz bieten, der in der Regel höher ist als der eines gewöhnlichen Sparkontos. Allerdings werden bei Festgeldanlagen bestimmte Anlagezeiträume, sogenannte Lock-Ins, von einem Monat bis zu mehreren Jahren vorgeschrieben, und ein vorzeitiger Ausstieg führt in der Regel zu Vertragsstrafen oder zu Einbußen bei den Zinserträgen. Unserer Ansicht nach kann sich dies nachteilig für Anleger auswirken. Je nach Strategie können Anleger bei kurzfristigen Anleihen leichter auf ihr Vermögen zugreifen. Bei den heutigen Marktverhältnissen kann das bedeuten, dass aufgrund dieser Flexibilität Reinvestitionen möglich sind, wenn die Zinsen steigen und sobald die Preise für andere Vermögenswerte einschließlich Aktien attraktiv werden – genau aus diesem Grund verfügen viele Anleger heute möglicherweise über hohe Bestände an liquiden Mitteln und kurzfristigen Allokationen. Aktiv verwaltete kurzfristige Anleihenstrategien bringen zwar einige deutliche Vorteile mit sich, sind aber auch einem höheren Risiko ausgesetzt. Anleger sollten daher die Vor- und Nachteile sorgfältig abwägen. Vorbereitung ist wichtig Für Anleger, die ihre Portfolios auf eine wahrscheinliche höhere Volatilität in den kommenden Monaten vorbereiten wollen, während die Fed und andere Zentralbanken die Zinsen allmählich anheben, kann eine kurzfristige Anleihenstrategie eine einfache Möglichkeit darstellen, das Risiko zu senken und doch gleichzeitig zu versuchen, Erträge zu generieren und die Liquidität sicherzustellen. Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Abonnieren Sie den PIMCO-Blog, um aktuelle Beiträge zu erhalten. JETZT ABONNIEREN